IQNA

UN warnt vor Hungersnot im Jemen - Kritik an US-Terrorliste

7:38 - January 15, 2021
Nachrichten-ID: 3003691
Teheran (IQNA)- Nach dem Beschluss der US-Regierung, die Ansarullah im Jemen auf ihre Terrorliste zu setzen, befürchten Helfer katastrophale Folgen für Millionen Menschen.

Die Vereinten Nationen haben den Beschluss der US-Regierung, die Ansarullah im Jemen auf ihre Terrorliste zu setzen, erneut mit scharfen Worten verurteilt. «Wir haben schon jetzt grosse Probleme ohne die Einstufung. Mit der Einstufung wird es katastrophal. Es wird buchstäblich ein Todesurteil für Hunderttausende, wenn nicht Millionen unschuldiger Menschen im Jemen sein», sagte der Chef des Welternährungsprogramms, David Beasley, am Donnerstag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.

Die Entscheidung der Trump-Regierung müsse neu bewertet werden, «und ganz offen gesagt, umgekehrt zu werden», sagte Beasley. Wegen der Einstufung der Ansarullah als Terrororganisation befürchten die Vereinten Nationen und humanitäre Helfer, dass der bislang schon schwierige Import von Hilfsgütern unmöglich wird.

UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock schrieb bei Twitter: «Es könnte der Tropfen sein, der das Fass im Jemen zum Überlaufen bringt.» Nun drohe «nicht nur eine kleine Hungersnot, sondern eine wirklich gewaltige». Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hatte im Oktober bereits Höchstwerte bei der akuten Unterernährung von Kindern unter fünf Jahren gemeldet.

«Unsere Kinder blicken jeden Tag dem Tod ins Auge. Sie bekommen kein Essen, keine Gesundheitsversorgung und keines ihrer Rechte», sagte Fatma Ahmad der Deutschen Presse-Agentur. «Der Krieg hat uns alles geraubt», sagt Ahmad, Mutter eines stark unterernährten Mädchens. Es gebe «keine Gehälter oder Medizin» und auch kein «Essen, um den Magen zu füllen». (sda/dpa)

 

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