IQNA

Bahrainischer Analyst im Interview mit IQNA:

Faktoren des Wandels in der Region und wichtigste Herausforderungen für die Widerstandsachse gegen die zionistisch-amerikanische Achse

15:32 - September 03, 2023
Nachrichten-ID: 3008961
Teheran (IQNA)- Laut Jalal Firouz versuchen arrogante Länder die Säulen des Besatzungsregimes zu stabilisieren und seine Herrschaft über die Region durch Vereinbarungen zur Normalisierung der Beziehungen mit dem zionistischen Regime zu stärken. Inzwischen steht der Widerstand vor zahlreichen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, da die westlichen Mächte, die die Weltwirtschaft kontrollieren, zusätzlich zu den Sanktionen einen Plan zur Abwertung der Landeswährungen der Widerstandsländer umsetzen.

Der bahrainische Experte auf dem Gebiet der Politik- und Rechtswissenschaften Jalal Firouz untersuchte in einem Interview mit IQNA die Auswirkungen von Vereinbarungen auf die Normalisierung der Beziehungen zwischen dem zionistischen Regime und einigen arabischen Ländern und stellte klar: Die Normalisierung der Beziehungen stellt eine Vereinbarung mit dem Feind dar und kann als Verrat an der arabischen und islamischen Ehre und Würde angesehen werden. Genauso ist ebenfalls Heiligtümer zu verkaufen, dem Feind bei der Invasion des Heiligen Landes Palästina zu helfen und Länder in den amerikanisch-zionistischen einbinden Rahmen zu stellen und auch eine Reihe arabischer Länder in den Kreis der Feinde des zionistischen Regimes gegen die Achse des Widerstands als Verrat anzusehen.

Diesem bahrainischen Experten zufolge versuchen die Befürworter und Begründer dieses Abkommens deshalb diesen Kompromissen eine religiöse Farbe zu verleihen indem sie ihnen ein religiöses Etikett geben und sie als „abrahamitische Abkommen“ bezeichnen während der edle Prophet Abraham (a.s.) von diesen Angelegenheiten ausgenommen war! Diese Vereinbarungen führen zu einer Distanzierung von den Prinzipien der reinen abrahamitischen Religion was bedeutet, den Unterdrückten zu helfen und gegen Unterdrücker zu kämpfen. Diese authentische Religion erlaubt nicht, dass die Rechte einer authentischen Nation wie der palästinensischen Nation mit Füßen getreten werden zusätzlich zu der Tatsache, dass diese Vereinbarungen zu einer zunehmenden Judaisierung der Heiligen Länder im besetzten Palästina, Judaisierung des edlen Quds und andere palästinensische Städte und der Unterdrückung anderer Religionen und Religionen usw. führen.

Firouz stellte klar: Gott, der Allmächtige, klärt und betont das Konzept der abrahamitischen Religion im Heiligen Koran. Der Prophete Gottes Abraham (AS) ist weit von dem entfernt, was die Juden über ihn behaupten wie es in der Sure Al-Imran im gesegneten Vers heißt 67 „Abraham ist weder Jude noch war er Christ sondern gehorsamer Gerechter und  gehörte nicht zu den Polytheisten und im nächsten Vers betont er: „In Wahrheit sind die Menschen, die Abraham am nächsten stehen diejenigen die ihm folgten und [auch] der Prophet und diejenigen die [seiner Tradition folgten]. Er glaubte und Gott ist der Herr der Gläubigen“ und im nächsten Vers stellt er klar dass ihr Ziel darin besteht, die Muslime in die Irre zu führen, wie es in diesem edlen Vers heißt: „Eine Gruppe der Leute des Buches wünschte, sie hätten euch in die Irre geführt, falls sie [jemanden] außer sich selbst hätten. Sie führen nur sich selbst in die Irre aber verstehen nicht.

Ihm zufolge wird angesichts dieser Tatsachen klar, dass die arabischen Regierungen, die diese verräterischen Abkommen geschlossen haben nicht über die Legitimität des Volkes verfügen, es ihnen an Demokratie und Vertretung ihres Volkes mangelt und die arabischen Nationen in diesen Ländern nicht über die Legitimität des Volkes und Souveränität verfügen und sind keine Quelle der Autorität sondern unterliegen Diktatur, Tyrannei und Stammesherrschaft.

Jalal Firouz sagte über die Absichten der Vereinigten Staaten und des Westens, diese Abkommen zu unterstützen: „In diesem Stadium kann man sehen dass die Vereinigten Staaten versuchen die Front des zionistischen Regimes in der Region zu stärken, weil sie ihre militärische Präsenz in der Region wollen. Die Region im Rahmen der Politik der Verlagerung nach Ostasien im Kampf gegen das erstarkende China dessen wirtschaftliche und militärische Entwicklung für den Westen zu einem Schreckgespenst geworden ist.

Da der Westen andererseits im Allgemeinen Zeuge ist wie sich die militärische und geopolitische Macht der Länder der Widerstandsachse in der Region entwickelt hat und diese Achse immer beliebter geworden ist und ihren Einfluss in verschiedenen Ländern der Region ausweitet, versucht der Westen mit Geschwindigkeit diese Vereinbarungen auf verschiedenen Ebenen umsetzen einschließlich der Erreichung einer Normalisierung der Beziehungen mit dem zionistischen Regime auf der Ebene der Bevölkerung in dieser Region.

 

Faktoren des Wandels in der Region

Firouz ging weiter auf die Faktoren des Wandels in der Region Naher Osten ein. Seiner Meinung nach erlebt die westasiatische Region derzeit wichtige Transformationen und Veränderungen. Einer davon besteht darin, dass die Menschen mehr denn je um ihr Recht besorgt sind, sich an der Regierungsführung und Entscheidungsfindung zu beteiligen und die Kontrolle über ihre  Angelegenheiten zu übernehmen anstatt sie aus der Hand zu geben. Sie wurden über eine Reihe von Tyrannen und Diktatoren informiert. In jüngster Zeit sind populäre Tendenzen und Bewegungen entstanden die darauf abzielen, die Souveränität des Volkes zu erreichen, Demokratie zu etablieren und öffentliche Rechte und politische Freiheiten zu erlangen die es ihnen ermöglichen an der Entscheidungsfindung in ihren Ländern teilzunehmen.

Die Region erlebt auch wirtschaftliche Entwicklungen, die ihre Länder zu wichtigen Energiequellen für westliche Länder machten insbesondere nach der intensiven Feindseligkeit zwischen dem Westen und Russland und China.

Der Westen ist stärker als je zuvor vom Öl in Südasien und Südwestasien abhängig und ist daher besorgter über die Veränderungen die sich auf seine Kontrolle und seinen Einfluss in dieser Region auswirken.

Firoz betonte: „Andererseits hat der Westen seine Glaubwürdigkeit bei der Unterstützung seiner Herrscher verloren indem er Leute wie Saddam, Mubarak, Ben Ali und andere im Stich ließen die ihm lange dienten. Der Grund dafür ist, dass einige Länder zuvor unter der Hegemonie des Westens standen begannen Wirtschafts- und Militärverträge mit den Gegnern des Westens darunter Russland und China abzuschließen. Dies stellt eine große Gefahr für die Interessen des Westens in der Region dar, da er stets versuchte sicherzustellen, dass diese beiden Länder keinen Platz in der westasiatischen Region haben. Es sind diese Ängste die den Westen dazu veranlassten verräterische Vereinbarungen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen den Ländern der Region und dem zionistischen Regime zu fördern und verstärken.

 

Die wichtigsten Herausforderungen für die Widerstandsachse gegen die zionistisch-amerikanische Achse

Der bahrainische Experte auf dem Gebiet der Politikwissenschaft sprach auch über die Herausforderungen im Bereich der Politikwissenschaft. Ihm zufolge gibt es sowohl in der Widerstandsachse als auch in der zionistisch-amerikanischen Achse viele Herausforderungen. Die Widerstandsfront steht vor vielen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, weil die westlichen Mächte, die die Weltwirtschaft kontrollieren das Feld auf die Länder dieser Achse darunter die Islamische Republik, Irak, Syrien, Libanon und Jemen einengten und versuchen verstärkt Sanktionen und sogar andere Länder und wegen des Handels mit der Widerstandsachse setzen sie auch einen Plan zur Abwertung der lokalen Währungen dieser Länder um.

Im Libanon zum Beispiel gilt das Cäsar-Gesetz für dieses Land und auch Syrien steht unter völliger Blockade und im Irak dominiert Amerika Exporte und Importe und im Fall Irans is alles, was die Volkswirtschaft stärkt vollständig sanktioniert. Andererseits schafft der Westen durch das Erzeugen von Unruhen und Chaos eine instabile Atmosphäre die sich negativ auf die Wirtschaft dieser Länder auswirkt.

Auf politischer Ebene stehen die Länder der Widerstandsachse aufgrund der Existenz verschiedener Nationen, Religionen und Sprachen vor Herausforderungen, was den Boden für arrogante Bemühungen im Bereich der Zwietracht und der Schaffung von Spaltungen und Feindschaft zwischen verschiedenen Gruppen in diesen Ländern bietet.

Andererseits stehen wir vor einer großen kulturellen Invasion des Westens in die Länder der Widerstandsachse. Auf diese Weise beabsichtigt der Westen die Mentalität der Menschen dieser Länder insbesondere der jungen Generation zu verzerren, sie von ihrer Kultur und ihren islamischen Werten zu distanzieren und sie dem Westen und seinen Werten gegenüber selbstzerstörerisch zu machen.

Ihm zufolge gibt es in Bezug auf die zionistisch-amerikanische Achse in der Region Herausforderungen seitens der Nationen der Region, die Volkssouveränität, aktive Beteiligung an der Entscheidungsfindung und die Umsetzung echter Demokratie in diesen Ländern fordern anstatt  marginalisiert und ausgegrenzt zu werden und um ihren Rechten zu berauben. Diese Regierungen sehen, dass ihr eigener Reichtum von ihren tyrannischen Herrschern und ihren Vasallen geplündert wurde. Mehr denn je streben diese Nationen danach ihre Würde und Souveränität zu erlangen und ihre Heiligkeit und die Rechte der palästinensischen Nation zu respektieren die vom kriminellen Feind usurpiert wurden.

Firouz stellte klar: All diese Angelegenheiten werden von den kompromittierenden Herrschern aus imaginären Interessen mit Füßen getreten, weil diese Normalisierung der Beziehungen keinen wirtschaftlichen, sozialen oder kulturellen Nutzen bringt sondern die Menschen Zeugen der Verunreinigung ihrer ursprünglichen arabischen Kultur und der Verletzung der Werte des wahren Islams. Und der Heilige Koran lädt uns dazu ein! Diese Religion betrachtet die Zionisten als Feinde der Muslime und Araber, weil sie für ihre Bosheit und Vertragsbrüche historisch bekannt sind.

 

Zukunft der Normalisierung der Beziehungen zwischen kompromittierenden Ländern und dem zionistischen Feind

Bezüglich der künftigen Normalisierung der Beziehungen mit dem zionistischen Feind fügte er hinzu: Wenn wir die Zukunft der Normalisierung und verräterischer Vereinbarungen und ihre Auswirkungen auf die Region vorhersagen wollen können wir einen Blick auf die Geschichte der verräterischen Vereinbarungen werfen, die vor 40 Jahren zwischen ihnen geschlossen wurden! Der zionistische Feind und Ägypten im Camp-David-Vertrag und Jordanien. Dies war der Wadi-Araba-Vertrag.

Jalal Firouz ist der Ansicht, dass diese Abkommen keine positiven Auswirkungen auf die Menschen in Ägypten und Palästina hatten, sondern die beiden Länder stärker vom Westen abhängig machten und ihre Wirtschaft fast vollständig dem Westen übergaben. Diese beiden Länder sind in der Falle der globalen Arroganz gefangen und können ihre internationalen Beziehungen nicht anders regeln als ihnen der westliche Herr es vorschreibt. Andererseits wurden die Auslandsschulden unter den Teppich gekehrt, was den Menschen beider Länder das Leben schwer machte.

Es lässt sich auch erkennen, dass die Region an der Schwelle zu Veränderungen steht wie etwa der Steigerung des Bewusstseins der Menschen und ihrer Rückkehr zum islamischen System sowie der festen Überzeugung dass die Zionisten Feinde der islamischen Gemeinschaft sind.

Am Ende sagte dieser bahrainische Experte: Wir könnten Zeuge weitreichender Aufstände sein, die den Rückzug dieser Abkommen, Wiederherstellung der arabischen und islamischen Würde und die Rückkehr zu der Linie der Forderung nach den Rechten des palästinensischen Volkes und der Rückeroberung des Usurpierten fordern.

Übersetzung ins Persische: Saeed Edalatjo

Übertragung vom Persischen ins Deutsche: Stephan Schäfer

 

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